Der Ehevertrag in Österreich - Was gibt es zu beachten?

 

Obwohl im österreichischen Eherecht der gesetzliche Güterstand der Gütertrennung gilt, schließen zunehmend Paare einen Ehevertrag ab. Dadurch wollen sich Paare insbesondere vor finanziellen Streitigkeiten schützen, für den Fall, dass sie die Scheidung einreichen. Hierbei kann ein Ehevertrag eine rechtliche Sicherheit für die jeweilige Vermögenssituation bedeuten und im Scheidungsfall unangenehme und teure Rechtstreitigkeiten vermeiden. Ferner bietet der Ehevertrag die Möglichkeit, Regelungen zum Erbe beim Tod eines Partners zu treffen.

 

Positive und negative Aspekte eines Ehevertrages

Durch einen Ehevertrag lassen sich viele Dinge regeln, die im Falle einer Trennung ansonsten problematisch werden können. Dabei ist der rechtliche Schutz, den der Vertrag im Falle einer Scheidung oder eines Todesfalls bietet, als besonderer Vorteil zu nennen. Hierbei schützt der Vertrag das individuelle Vermögen der einzelnen Partner vor dem Zugriff des anderen. Ferner können durch einzelne Regelungen im Vertrag auch alle Vermögenswerte, sowohl materieller als auch finanzieller Art, zwischen den Ehepartnern aufgeteilt werden. Deshalb lassen sich in einem Trennungsfall dann auch kostspielige Streitereien verhindern.
Jedoch kann sich ein Ehevertrag auch negativ auswirken für einen Ehepartner, der über kein eigenes Einkommen verfügt. Dabei kann durch ein Vermögenssplitting bei einer Scheidung ein vermögensloser Ehepartner leer ausgehen. Deshalb ist es in solchen Fällen immer ratsam, eine Absicherung des erwerbslosen Partners durch eine Beteiligung am Vermögen zu gewährleisten. :

Immobilien im Ehevertrag

Nach dem Gesetz lebt man in einer Ehe in einer Zugewinngemeinschaft. Dabei wird das Vermögen, das in der Ehe aufgebaut wurde, gemeinsam erworben und im Falle einer Trennung geteilt. Hierbei handelt es sich oftmals um eine Immobilie. Deshalb sollte man in einem Ehevertrag regeln, wie eine gemeinsame Immobilie im Scheidungsfall geteilt werden kann. Dabei kann man z. B. vereinbaren, dass die Immobilie verkauft wird oder dass der finanzkräftigere Ehepartner den anderen ausbezahlt. Ferner können auch die Wohnrechte im Vertrag geregelt werden.

Die Kosten eines Ehevertrages

Die Kosten für die Erstellung eines Ehevertrages sind hauptsächlich abhängig vom Umfang der zu treffenden Regelungen. Allerdings sind diese Kosten immer geringfügig im Vergleich zu den Kosten einer strittigen Scheidung. Dabei sind in erster Linie Kosten für einen Rechtsanwalt und Notar zu berücksichtigen. Generell empfiehlt es sich immer, den Vertrag von einem spezialisierten Rechtsanwalt für Vertragsrecht oder Erbrecht aufsetzen zu lassen. Dabei kann man typische Fehler vermeiden und sichergehen ein rechtssicheres Dokument zu erstellen.

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